Eine Brustverkleinerung hat vorrangig zum Ziel, das Volumen und damit das Gewicht der Brust zu reduzieren. Bei dem Eingriff wird überschüssiges Fett- und Drüsengewebe im unteren Brustbereich entfernt und die Brust neu geformt. In der Regel wird dabei auch die Brustwarze zusammen mit Nerven und Blutgefäßen versetzt. Die durch das verkleinerte Volumen übrig gebliebene Haut wird schonend entfernt und die restliche Haut - wenn nötig - gestrafft.
Mittlerweile gibt es zahlreiche unterschiedliche Verfahren, die sich vor allem hinsichtlich der Schnittführung unterscheiden. Besonders bewährt haben sich bei der Brustverkleinerung Methoden wie der L-Schnitt, die Strömbeck-Methode, das Benelli-Verfahren, die narbensparende Methode nach Lejour und die Brustverkleinerung nach Hall Findlay.
Wir fragen unseren Experten, warum es eine solche Vielzahl an Operationsmethoden gibt. "Um auf die unterschiedlichen Brustformen optimal eingehen zu können, braucht man verschiedene Schnitttechniken. Je nach Größe und Beschaffenheit der Brust, nach Verteilung des Drüsen- und Fettgewebes, nach Position und Größe der Brustwarzen - und selbstverständlich auch nach den körperlichen Voraussetzungen und den jeweiligen Vorstellungen des Patienten - muss eine andere Schnittführung gewählt werden. So reicht beispielsweise für eine geringe Volumenverkleinerung mit wenig überschüssiger Haut ein einzelner Schnitt um die Brustwarze herum und senkrecht nach unten. Bei besonders starken Verkleinerungen hingegen muss in der Regel noch ein zusätzlicher Schnitt in der unteren Brustfalte erfolgen, um die große Menge an Gewebe entnehmen zu können."
Eine Brustverkleinerung wird in der Regel stationär durchgeführt und kann zwischen zweieinhalb und vier Stunden dauern. Da es sich bei allen angewandten Methoden stets um einen chirurgischen Eingriff handelt, sind Komplikationen während oder nach der Behandlung nicht völlig auszuschließen. Allerdings gelten bei einer Brustverkleinerung Risiken generell als minimal. Zu den häufigsten Begleiterscheinungen gehören Blutergüsse und Schwellungen, die jedoch meist schon nach wenigen Tagen abheilen. In seltenen Fällen kann es zu Wundheilungsstörungen, zu länger anhaltenden Rötungen bzw. Verdickungen oder zu vorübergehenden Sensibilitätsstörungen an Haut und Brustwarze kommen.
"Um bei bzw. nach einer Brustverkleinerung Komplikationen zu vermeiden, kann jeder Patient aktiv mithelfen. Schon einige Wochen vor dem Eingriff sollten Alkohol und Zigaretten tabu sein und auch blutverdünnende Mittel sollten Sie wenn möglich absetzen. Denn diese Stoffe beeinträchtigen die Blutgerinnung und verzögern die Wundheilung. Im Anschluss an die Operation empfehle ich eine mindestens 5tägige Ruhepause, um den Heilungsprozess nicht zu gefährden. Schlafen Sie während der ersten Tage nur in Rückenlage, um die Wunden nicht zusätzlich zu belasten und die innere Wundheilung zu stören. Während der ersten drei Wochen sollten Sie unbedingt einen eng anliegenden Stütz-BH tragen. Er hilft, Schwellungen und zu starke Narbenbildung zu vermeiden. "
Grundsätzlich gilt: Am sichersten lassen sich bei einer Brustverkleinerung Risiken und Komplikationen vermeiden, wenn Sie bei der Wahl des Arztes auf Qualität und Erfahrung setzen.