Ende der 1990er Jahre hat die kanadische Chirurgin Elisabeth Hall-Findlay eine weitere Methode der Brustverkleinerung entwickelt, bei der die Brustwarze in besonderem Maße geschont wird.
Während sich viele Techniken nur in der Form der Schnittführung unterscheiden, liegt die Besonderheit der Brustverkleinerung nach Hall Findlay in der Art der Stielbildung. Was das bedeutet, erklärt ein Experte. "Bei einer Brustverkleinerung muss in der Regel die Brustwarze so versetzt werden, dass sie zu der neu geformten Brust passt. Damit die Brustwarze auch weiterhin ihre Funktion erfüllen kann, müssen Nervenversorgung und Durchblutung gewährleistet sein. Dazu werden sie mit einem so genannten "Stiel", einem Gewebeblock aus Drüsen- und Fettgewebe, in die neue Position gebracht. Bei der Brustverkleinerung nach Hall-Findlay wird ein zentraler Stiel gewählt, d.h. die Brustwarze bleibt an ihrem inneren Ursprung mit der Brustdrüse verbunden. Durch diesen Stiel können alle Gefäße erhalten bleiben, also die für die Versorgung notwendigen Blutgefäße, der für die Sensibilität wichtige 4.Intercostalnerv sowie die für die Milchbildung erforderlichen Milchgänge."
Die Hall-Findlay-Methode eignet sich für nahezu alle Brustgrößen und -formen. Modifikationen der ursprünglichen Technik erlauben unterschiedliche Schnittführungen bis in die Brustumschlagsfalte, wodurch Form und Straffheit der neuen Brust weiter verbessert werden können.
Grundsätzlich gilt das Verfahren als besonders schonend. Auf Drainagen kann in den meisten Fällen verzichtet werden, so dass die Patienten in der Regel schon nach ein bis zwei Tagen die Klinik verlassen können.
Sucht man im Internet nach dem Begriff "Brustverkleinerung Hall-Findlay", wird man nur wenige Ärzte finden, die diese Technik derzeit anbieten. Das Verfahren, das in Deutschland erst seit etwa 2001 angewandt wird, verlangt ein hohes Maß an Qualifikation und Erfahrung. Wie Sie sich über die Operationstechniken ausgewählter Fachärzte informieren können, zeigt Ihnen der myBody® Klinikfinder. Er listet, nach Postleitzahlen sortiert, Fachärzte für Plastische und Ästhetische Chirurgie auf und informiert in einem ausführlichen Klinik- oder Praxisporträt über das jeweilige Behandlungsspektrum.